Plastikfasten
Challenge #25
"Pflanze einen Samen"
+++ Urban Gardening +++ eigene Ernte +++ Mundraub +++ SoLaWi +++ Kleingärten +++ Saatguttausch +++
Hinweis in eigener Sache: Bei allen Inhalten mit Bezug auf Produkte, Dienstleistungen, Unternehmen etc. handelt es sich um unbezahlte Werbung, die allein auf unserer Überzeugung beruht, im Sinne des Umweltschutzes etwas Gutes zu tun.
Der Einkauf unverpackter Lebensmittel berührte bereits viele Challenges. Doch einen Aspekt haben wir ausgelassen. Und zwar einen ganz wesentlichen, der alle positiven Gesichtspunkte bei Lebensmitteln vereint: saisonal, bio, fair produziert, regional und unverpackt. Das geht nicht, denkst Du?! Dann beweise ab jetzt allen das Gegenteil. Säe heute in Deinem Garten die ersten Gemüsesamen aus, oder ziehe sie in der Wohnung (z. B. im Eierkarton) vor, falls der Zeitpunkt noch zu früh ist. Dann bekommst Du tatsächlich die „eierlegende Wollmilchsau“.
Schließ Dich mit anderen zusammen und gründe einen Gemeinschaftsgarten! Viele, gerade ältere Menschen, sind froh, wenn ihnen die Gartenarbeit abgenommen wird. So profitieren alle: nette Kontakte, frische Luft, gesunde Bewegung und reife Früchte als Belohnung! Frage einfach in der Nachbarschaft herum.
Ein ähnliches Konzept verfolgen sog. „SoLaWis“. Das ist die Abkürzung für „Solidarische Landwirtschaft“. Indem Du Ernteanteile erwirbst, ermöglichst Du der SoLaWi ohne finanziellen Druck zu wirtschaften. Regelmäßig erfolgen zudem Aufrufe, freiwillig mitzuhelfen.
Oder entdecke das Urban Gardening für Dich. Hierbei wird öffentlicher Raum von Stadtgärtner*innen erobert, zu denen vielleicht auch Du gehören kannst! Die Stadtwerke Itzehoe haben z. B. ein kleines Projekt in der Gasstraße gestartet. Öffentliche Flächen, die sonst ungenutzt brach liegen, werden gemeinsam mit Obst und Gemüse bepflanzt. Ernten darf später jede*r. Ein großartiges Projekt, welches sogar in „Essbaren Städten“ enden kann (siehe z. B. Stadt Andernach). Natürlich solltest Du, bevor Du die Gartengeräte schwingst, bei Deiner Kommune um Erlaubnis bitten.
Unabhängig davon werfen natürlich viele Wildpflanzen schmackhafte Früchte ab. Vielleicht kennst Du auch den einen oder anderen Geheimtipp? Dann trage ihn doch hier bei mundraub.de ein. Außerdem sind bereits einige Fundort vermerkt, auch in Deiner Region! Nur eine Bitte am Rande: Gehe bei der Ernte sorgsam mit den Bäumen und Sträuchern um und schone die Tier- und Pflanzenwelt. Solltest Du Dich mit Wildpflanzen nicht so gut auskennen, gibt es allerorts kundige Menschen, die Dir helfen, z. B. hier:
Arbeitsgemeinschaft Botanik, Itzehoe
Rosmarin & Kinkerlitz, Wilster
Unkraut-Liebe, Horst
Wildnisschule Wildepfade, Aasbüttel
z. B. VHS Itzehoe (z. B. auch Kurse zum Pilzesammeln)
Wenn Du trotzdem auf ein eigenes Fleckchen Erde hoffst, haben wir noch einen Tipp für Dich. Erkundige Dich beim Kleingärtnerverein, ob es noch freie Parzellen gibt. Davon gibt es im gesamten Kreisgebiet mehrere. Einen Überblick gewinnst Du hier. Kleingartenvereine mit eigener Homepage sind:
Kleingärtnerverein Itzehoe e.V.
Kleingärtnerverein Glückstadt und Umgebung e.V.
Kleingärtnerverein Krempe e.V.
Bei der Aussaat raten wir übrigens zu samenfesten Sorten. Was das sein soll, fragst Du? Nun, heute werden Samen häufig als Hybride gezüchtet. Dann können sie sich nicht mehr vermehren. So geraten z. B. weltweit viele Bauern in die Abhängigkeit großer Saatgutkonzerne. Samenfeste Sorten hingegen kannst Du ohne Probleme vermehren und nachzüchten.
Darum ist es sinnvoll, dass Du zum Abschluss der Erntezeit von Deinen eigenen Pflanzen Samen aufbewahrst, damit Du nächstes Jahr keine neuen kaufen musst. Falls Du mehr Abwechslung suchst, lohnt auch immer ein Besuch von Samentauschbörsen in Deiner Umgebung. Alternativ besuche Staudenmärkte, z. B. alljährlich in Itzehoe auf dem Berliner Platz oder in Kellinghusen. Beide Male sind die jeweiligen Imkervereine Mitorganisatoren.
Übrigens ist die Verbreitung von Saatgut sehr wichtig. Weil aber auf Saatgut heutzutage Patente vergeben werden, und viele Produkte nicht in die Konzepte großer Konzerne passen (z. B. weil eine Gurke zu krumm ist), ist die Saatgutvielfalt enorm in Gefahr. In den letzten hundert Jahren ist diese um unglaubliche 94 % zurückgegangen. Diese Arten sind für immer von der Erde verschwunden! Falls Du mehr darüber wissen möchtest, kannst Du Dir z. B. den Film „Unser Saatgut“ aus der Stadtbibliothek Itzehoe ausleihen. Ganz aktuell versucht übrigens die Fahrbücherei diesem Problem zu begegnen. Im gesamten Jahr 2021 wirst Du die Möglichkeit haben, Samen von alten Sorten in der „Mobilen Saatgutbibliothek“ zu erwerben. Wir empfehlen mitzumachen!
Und nun freue Dich auf die reichliche Ernte im Sommer/Herbst! Dann wirst Du Dich glücklich an diese Challenge erinnern und denken: Alles richtig gemacht!