Plastikfasten

Challenge #31

"Mikroplastik per App erkennen"

+++ verstecktes Plastik erkennen +++ Apps zum Erkennen von Mikroplastik +++

Hinweis in eigener Sache: Bei allen Inhalten mit Bezug auf Produkte, Dienstleistungen, Unternehmen etc. handelt es sich um unbezahlte Werbung, die allein auf unserer Überzeugung beruht, im Sinne des Umweltschutzes etwas Gutes zu tun.

Heute geht es darum: Wie erkenne und vermeide ich Mikroplastik?

Bildrechte: Stephan Glinka / BUND

Mikroplastik bezeichnet Kunststoffteile die 0,0001 bis 5 mm groß sind und damit so klein, dass wir sie über unser Essen oder sogar unsere Haut aufnehmen können.

Der WWF hat ermittelt, dass wir im Schnitt pro Woche rund 5 g Mikroplastik zu uns nehmen. Das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Daneben gibt es auch noch Nanoplastik (kleiner als 0,0001 mm). Dessen Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind noch schlechter erforscht als die des Mikroplastiks und es besteht der Verdacht, dass es Demenz oder Alzheimer fördern kann.

Mikroplastik entsteht bei Verwitterung von Plastikabfall oder beim Abnutzen von Kunststoff, wie z. B. bei Autoreifen oder Bratpfannen. Daneben wird es auch als Zutat in Kosmetikartikeln oder bei Reinigungsmitteln verwendet. Der Kunststoff ist nicht biologisch abbaubar, sondern zerfällt in immer kleinere Teile.

Um Mikroplastik vermeiden zu können muss man es erstmal erkennen. Plastik zu erkennen ist nicht ganz einfach, denn es gibt viele Varianten von Kunststoff. Es gibt ihn nicht nur in fester Form, sondern auch in flüssiger oder gelartiger Konsistenz.

Wie erkennst du Mikroplastik bei Dir zuhause schnell und sicher?

Gottseidank gibt es im digitalen Zeitalter praktische Hilfsmittel. Vier davon stellen wir Dir heute vor, so dass Du sie sofort zuhause ausprobieren kannst!

1. App „CodeCheck“

Die Anwendung ist einfach und ohne Anmeldung möglich. Du scannst mit der App den Barcode eines Produkts und schon erfährst Du, ob das Produkt z. B. Mikroplastik enthält.

Extra: Sie funktioniert übrigens auch mit Lebensmitteln um zu erfahren, wie viel Zucker enthalten ist oder ob Palmöl verarbeitet wurde.

2. App „ToxFox“ vom BUND

3. App „Nestbau“

4. App „Beat the Microbead“ (auf englisch)

Einfach herunterladen, Produkt scannen und schlauer sein als vorher!

Und damit die Datenbanken erweitert werden, bieten alle Apps an, dass Du aktiv mithelfen kannst, noch mehr Produkte zu erfassen. Das ist nicht viel Arbeit, und doch tust Du damit etwas Gutes!

Solltest Du Mikroplastik in Deinem Haushalt finden, empfehlen wir (anders als sonst, keine Weiternutzung bis es aufgebraucht ist, sondern) wegwerfen!

Wie erkennst du (Mikro)Plastik in Deinem Haushalt ohne App?

Viele Dinge, die wir im Alltag nutzen, enthalten Plastik, ohne dass wir es auf den ersten Blick erkennen, und sorgen durch Abnutzung dafür, dass wir Mikroplastik aufnehmen.

1. Bei Reinigungsmitteln und Kosmetik solltest Du besonders auf Bezeichnungen wie „poly“ oder „acryl“ achten, da sie einen Hinweis auf Kunststoff im Produkt geben.

  • Acrylate Copolymer (AC)
  • Acrylate Crosspolymer (ACS)
  • Dimethiconol
  • Methicone
  • Polyamide (PA, Nylon)
  • Polyacrylate (PA)
  • Polymethyl methacrylate (PMMA)
  • Polyquaternium (PQ)
  • Polyethylene (PE)
  • Polyethylene glycol (PEG)
  • Polyethylene terephthalate (PET)
  • Polypropylene (PP)
  • Polypropylene glycol (PPG)
  • Polystyrene (PS)
  • Polyurethane (PUR)
  • Siloxane
  • Silsesquioxane
Eine Übersicht darüber findest Du bei Greenpeace.

2. Einen weiteren Hinweis kann uns der sogenannte „Recyclingcode“ geben. Zur Kennzeichnung für ein besseres Recycling gedacht, gibt er Dir die Möglichkeit, genutzte Materialien zu erkennen, zu unterscheiden und zu vermeiden.

  • der Code besteht aus dem Recyclingsymbol und drei in einem Dreieck angeordneten, häufig grünen Pfeilen
  • einer Nummer in der Mitte des Symbols kennzeichnet das Verpackungsmaterial
  • ein zusätzlichen Kürzel unter dem Dreieck gibt den genauen Werkstofftyp an
  • die Nummern 01 bis 07 bezeichnen Kunststoffe, also Plastik
  • Neben den Nummern für Papier und Pappe (20 bis 22), Metallen (40 und 41), organischen Stoffen (50, 51, 60, 61) und Glas (70 bis 73) sind noch besonders die Verbundstoffe zu nennen, die sich hinter den Nummern 80 bis 98 verstecken. Also eine Kombination aus Plastik und Pappe beispielsweise, wie beim TetraPak®

Besonders im Bereich der Verpackungen oder in der Küche kannst du so manch verstecktes Plastik finden. Leider ist die Angabe der Recyclingcodes freiwillig.

Eine gute Übersicht, wann Du handeln solltest, findest Du bei Naturefund.

3. Du willst weniger Theorie? Dann sei überrascht von diesen elf Fakten, wo Du kein Plastik erwartet hättest.

  • Backpapier – Der Name täuscht. Backpapier ist mit einer Antihaftbeschichtung versehen. Diese besteht entweder aus einer Mischung von Chrom-Salzen oder dem Kunststoff Silikon. Backpapier gehört daher nicht in den Papiermüll.
  • Bratpfanne – Hat Deine Bratpfanne eine Antihaftbeschichtung? Häufig ist diese von der Marke „Teflon“. Bei dem verwendeten Material handelt es sich um Polytetrafluorethylen (PTFE) – einen Kunststoff.
  • Hausstaub – Auch in einem sehr sauberen Haushalt wirst Du Hausstaub finden. Er lässt sich in Innenräumen nicht vermeiden. Ein großer Bestandteil sind Fasern und Fussel sowie Abrieb von Kleidung, Sesseln usw. Da diese heutzutage überwiegend aus synthetischen Kunststofffasern bestehen, besteht auch der Hausstaub zu einem großen Anteil aus Kunststoff.
  • Kaugummi – Damit Kaugummis günstig produziert werden können, bestehen sie heute nicht mehr aus Naturmaterialien. Auf der Zutatenliste steht der nichtssagende Begriff „Kaumasse“. Die Hersteller sind nicht verpflichtet, die Zusammensetzung bekannt zu geben. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass hier synthetisch hergestellte gummiähnliche Polymere, also Kunststoffverbindungen, zum Einsatz kommen.
  • Konservendosen – Die Konservendosen scheinen meist nur aus Weißblech oder Aluminium zu bestehen. Jedoch sind sie meistens innen mit einem Kunststoffüberzug versehen.
  • Salz – In keiner Küche fehlt Salz. Eine Untersuchung im Jahr 2018 hat gezeigt, dass in über 90 % der getesteten Tafelsalze Mikroplastik zu finden war.
  • Sonnencreme – Gerade im Kosmetikbereich sind viele versteckte Kunststoffe zu finden, so auch in Sonnencreme.
  • Tiefkühlverpackungen – Auch Tiefkühlverpackungen vermitteln oft den Eindruck, aus Papier zu sein. Tatsächlich aber befinden sich oft auf der Innenseite hauchdünne Kunststoffüberzüge.
  • Waschmittel – In handelsüblichen Waschmitteln werden synthetische Polymere eingesetzt. Sie lassen sich in den Kläranlagen nicht vollständig herausfiltern und gelangen so in die Umwelt. Verboten sind sie nicht.
  • Zigaretten – Die Filter von Zigaretten bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat. Achtlos weggeschnippt landen sie in der Umwelt und sind nicht biologisch abbaubar.