Das 5R -Prinzip

Zum Zero Waste gehört, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Als Hilfestellung dienen dazu die 5R’s. Das sind fünf Fragen, die Du Dir mit Sicherheit auch schon oft gestellt hast. Sie dienen z. B. beim Einkauf als Entscheidungshilfe.

Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. In diesem Sinne beginnt Dein Weg zu weniger Müll mit den zwei kleinen Wörtchen „Nein danke“. Das kann künftig Deine Antwort sein auf freundlich angebotene kostenlose Mitgebsel (z. B. Werbekugelschreiber und Brötchentüten). Doch es bezieht sich ebenso auf Neuanschaffungen (z. B. eine Bohrmaschine, die selten benutzt wird). Diese Vorgehensweise bedeutet allerdings noch lange keinen Verzicht. Denn Zero Waste ist ein Weg hin zu Sharing-Communities wie z. B. Tauschringen oder Car-Sharing-Angeboten. Teilen ist das neue Haben!

Nach offiziellen Schätzungen besitzt jeder von uns rund 10.000 Dinge. Wir leben in einer Überflussgesellschaft. Das ist ein absolutes Novum und wir können uns glücklich schätzen, nicht hungern oder frieren zu müssen. Doch wann ist es genug? Besitzt Du die Dinge oder besitzen die Dinge Dich? Sicherlich gibt es Sachen, auf die wir nicht verzichten können. Doch ist es notwendig, im Kleiderschrank zehn, fünfzehn, zwanzig oder noch mehr T-Shirts liegen zu haben? Wie wäre die Idee, sich von dem Ballast zu befreien? Sich auf das Wesentliche zu beschränken? Erfreue Dich am Minimalismus!

Die Verlockungen der Werbung sind groß. Die neue Modelinie, der neue Trend, der technische Fortschritt, die Rabattaktionen … Doch wann sind wir zufrieden? Laufen wir nicht eher unserem Glück hinterher, wenn wir ständig die neuesten Produkte kaufen? Wie wäre es mal mit dem Erfolgserlebnis, einen Gegenstand im Repair-Café eigenständig repariert zu haben, damit er weiter verwendet werden kann? Wir versprechen Dir, das ist pure Freude! Oder verkaufe und verschenke Dinge, die Zuhause ungenutzt verstauben.

Nur die Einfallslosigkeit lässt Dinge zu Müll werden. Nicht so bei Menschen, die übersprudeln vor Ideen und Esprit. Vielleicht gehörst auch Du dazu und hast eine kreative Ader! Und falls nicht, lasse Dich von diesen Personen inspirieren. Nutze Deine freien Gedanken für Down- oder gar Upcycling-Projekte, denn Du weißt: Recycling ist nicht die Lösung, sondern nur der letzte Ausweg.

Genau genommen bedeutet es so viel wie „verrotten“ oder „kompostieren“. Denn beim Zero Waste gibt es keinen Müll! Am Ende wird alles in den natürlichen Kreislauf zurückgegeben, so, wie es die Natur uns vorlebt. Damit das gelingt, muss schon bei der Herstellung und Produktion auf diesen Umstand geachtet werden. Cradle-to-Cradle Produkte sind ein tolles Beispiel dafür. Hier werden Dinge so produziert, dass sie am Ende ihrer Nutzungsdauer tatsächlich wieder kompostiert werden können. Und das Ergebnis? NULL MÜLL.